Counting the beans.

Ein Argument, welches immer bemüht wird, wenn es um vegetarische/vegane Ernährung vs. normale Ernährung geht, ist die Sojabohne.

Für die deutsche Fleischproduktion wird der Südamerikanische Regenwald abgeholzt, so heißt es. Aber harte Zahlen werden irgendwie nie, oder so gut wie nicht, genannt. Das ist normalerweise ein Hinweis, das an dieser Argumentation irgendwas stinkt.

Also schauen wir doch einmal auf die Zahlen.
Fangen wir mit den Grundlagen an:
Soja, die Sojabohne, ist eine Ölpflanze. Der primäre Zweck für den Anbau ist das Sojaöl, welches, auf die Masse der Frucht gerechnet, ca. 20% ausmacht. Der massereiche Rest wird aber natürlich auch genutzt und primär als Tierfutter verwendet. Daher kommt die Kritik an der Sojabohne. Die Nutzung als Öl (oder für Sojamilch), welches für Nahrung, für Farben oder für Kosmetik genutzt wird, wird dagegen als etwas marginales hingestellt, was massetechnisch vllt. korrekt ist aber nicht marktwirtschaftlich.

Was war denn die Jahresproduktion an Sojabohnen?
Die Jahresproduktion von Sojabohnen beläuft sich auf:
348.712.311 Tonnen. (ca. 349 Millionen t, 2018).

Davon beläuft sich die Produktion von Sojaschrot (soybean meal) auf:
246.172.000 Tonnen (ca. 246 Millionen t, geschätzt für 2020),

die Produktion von Sojaöl auf:
56.520.000 Tonnen (ca. 56,5 Millionen t, 2019/2020).
(Fun Fact: die Jahresproduktion von Palmöl beträgt:
72,27 Millionen t, 2019/2020)

Das entspricht einem Anteil an der Gesamtsojaproduktion von
ca. 70,5% Sojaschrot
und
ca. 16,1% an Sojaöl.

Der Preis am internationalen Markt ist, natürlich schwankungsabhängig, für Sojaöl ca. doppelt so hoch pro Einheit wie der von Sojaschrot (aktuell z.B. $0,93/kg für Öl vs. $0,42/kg für Schrot). Wodurch sich, wirtschaftlich betrachtet, das Verhältnis von 1 zu 4 auf 1 zu 2 zugunsten des Öles verringert.

Aber kommen wir zu der Rolle Deutschlands zurück:
Wieviel Sojaschrot, also Futtermittel, importiert Deutschland?
3.341.000 Tonnen (ca. 3,3 Millionen t, 2017/2018),
das sind ca. 1,3% der weltweiten Sojaschrotproduktion.

Natürlich klingen 3,341 Millionen Tonnen nach verdammt viel – aber wieviel Futtermittel importieren wir insgesamt?
6.522.000 Tonnen (ca. 6,5 Millionen t, 2017/2018)
das sind effektiv alles Ölschrote und Kuchen, z.b. sind davon Rapsschrot
1.587.000 Tonnen (ca. 1,6 Millionen t, 2017/2018)
entgegen unserer Eigenproduktion von Rapsschrot von
2.323.000 Tonnen (ca. 2,3 Millionen t, 2017/2018).

Okay, auch das ist eine imposante Summe.
Aber WAS produzieren wir selber?
210.871.000 Tonnen (ca. 211 Millionen t, 2017/2018)!
Unsere Eigenproduktion an Futtermitteln nähert sich der imposanten weltweiten Gesamtproduktion an Sojaschrot an.

Der Import an Futtermitteln im Vergleich mit der Eigenproduktion beträgt:
3,1%,
der Sojaschrotimport beträgt im Vergleich mit der Eigenproduktion:
1,6%.

Mhh, auch das klingt jetzt nicht wirklich weltbewegend.
Das Argument ist also nüchtern betrachtet verdammt schwach.

Versetzen wir ihm den Todesstoß:
Der Hauptabnehmer für Sojaprodukte ist China (ca. 60% der weltweiten Produktion).
Die Sojaimporte von Deutschland sind rückläufig.
Aufgrund von Handelsvereinbarungen hat die EU (international wird die EU oft als ein Wirtschaftsraum betrachtet) ihren Import von US-amerikanischen Soja massiv erhöht – alleine von 2017 auf 2018 um über 100% für einen Gesamtanteil von, 2018, ca. 50%.
Das führte dazu, dass die Abnahme von südamerikansichen Soja durch die EU/Deutschland, welches aufgrund der Regenwaldrodungen berechtigt in der Kritik steht, massiv eingebrochen ist.



Im Endeffekt bleibt von dem oft wiedergekauten Argument nichts übrig. Aber deswegen muss es ja auch wiedergekaut werden, weil es keinen Nährwert hat (Ha! Pflanzenfresserhumor!).

Natürlich sind die Rodungen des Regenwaldes ein Problem und aufgrund der steigenden Sojanachfrage Eines, welches gelöst werden muss. Aber leider leider muss man den sich selbstgeißelnden deutschen Weltverbesserer sagen, dass er sich da eher an China wenden muss als an den Bundestag.

Aber dort hört ihm keiner zu und hier kann er sich wichtig machen.

Über heiße Luft und wie man sie versteuert

Ab 01.01.2021 gilt die CO²-Steuer – pro erzeugter Tonne CO² fallen ersteinmal 25,-€ an, das soll sich bis 2025 auf 55,-€ pro Tonne erhöhen. Ursprünglich waren 10,-€ angesetzt aber das haben die Grünen nach oben getrieben und feiern dies als Erfolg.
Es ist eine „Lenkungssteuer“ die den Bürger zum umdenken bewegen soll. Wer soll schon dagegen sein, geht es doch um ein höheres Ziel, den Umweltschutz und die Rettung der Welt, durch unsere selbstlose Regierung.
Und das die deutsche Politik immer weiß was am Besten für alle Beteiligten ist, ist ja ein historisch verbriefter und international anerkannter Fakt. Aufgrund solcher selbstlosen und die Welt vor einem großen Übel bewahrenden Handlungen deutscher Politiker haben wir jetzt Israel.

Aber zurück zum Thema.
KANN der deutsche Bürger überhaupt umdenken?
Damit meine ich nicht geistige Flexibilität sondern die Umsetzbarkeit des neuen Gedankenganges.

Dröseln wir die Sache mal auf.
Besteuert wird heiße Luft, nämlich der Verbrauch fossiler Energieträger durch verbrennen. Was im Steuersong noch hanebüchene Satire war ist damit Wirklichkeit geworden.
Es betrifft Kohle – Stein und Braun (that’s racist!) -, Erdgas und, natürlich, Erdöl und alle damit einhergehenden Produkte, also Sprit (nein, nicht *den* Sprit du Alki).

Den Endverbraucher trifft es damit also in der Heizung und im Tank.
Betrachten wir den Privathaushalt ohne Auto, ist der größte Energieverbraucher die Heizung und Warmwasserbereitung.
Industrie und Gewerbe lassen wir ersteinmal aussen vor, da für Großverbraucher „Erleichterungen“ geplant sind – im Endeffekt trägt der Endverbraucher eh alle Zusatzkosten. Kosten werden IMMER weitergereicht.

Gehen wir tiefer sehen wir, dass die absolute Mehrheit der Wärmeerzeugung im Haushalt direkt durch die fossilen Energieträger Erdgas/Stadtgas mit ca. 50% und Erdöl mit ca. 25% erfolgt.

Man beachte, dass unter „Sonstige“ auch CO²-Erzeuger fallen aber aktuell nur Koks/Kohle als fossile Energieträger von der neuen Steuer erfasst werden.

Fernwärme versorgt nach Angaben des „Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie“ (BMWi) Haushalte und Gewerbe/Industrie zu ungefähr gleichen Teilen.
Sie setzt sich aber unterm Strich aus folgenden Energieträgern zusammen (2019):

24,3% Kohle
1% Mineralöl
42,2% Erdgas
12,3% Müllverbrennung
20,2% erneuerbare Energien

Das heißt 67,5% der Fernwärme werden ebenfalls mit fossilen Energieträgern erzeugt, was den Gesamtanteil von fossilen Energieträgern an Heizung/Warmwasser für Privathaushaushalte auf ca. 85% hebt.

Soweit noch dabei? Gut. Zu beachten ist, dass ca. 50% der deutschen Bürger zur Miete wohnen, d.h. keinen direkten Einfluss auf die Art der Wärmeerzeugung haben. (Fun Fact! Deutschland hat die niedrigste Eigenheimquote der EU) Diese Menschen müssen also die steigenden Heizkosten stemmen und können sich nicht durch einen Umbau der Heizungsanlage „retten“.
Wobei in den meisten Fällen als Alternative eh nur heizen mit Strom in Frage käme und auch der wird ja kontinuierlich teurer. Es würde also unterm Strich auf Mehrkosten hinauslaufen.

Aber kommen wir zum Elefanten im Raum: Ist es überhaupt möglich, die Heizungen flächendeckend auf „CO²-neutrale“ Energieträger, primär „grünen Strom“, umzustellen?
Betrachten wir dazu einmal die Stromversorgung in Deutschland:

611 TWh (Terawattstunden), nicht schlecht.
Davon der Verbrauch:

575 TWh. Donnerlittchen, wir produzieren sogar ein wenig mehr. *lach* Das ist allerdings nicht so schön, wie es immer von der Politik dargestellt wird – da der Überschuss meist durch eine Überproduktion von „grünem“ Strom erzielt wird, der wenig steuerbar ist, haben auch fast immer die Nachbarländer einen Überschuss, wenn wir unseren Strom loswerden wollen wodurch dieser zu einem Schleuderpreis verkauft wird – oder in Extremfällen wir sogar Geld zahlen müssen damit uns der Strom abgekauft wird. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass wir meist Strom benötigen wenn auch die Nachbarländer wenig Überschuss haben und wir dann Atomstrom aus dem Ausland teuer zukaufen.

Aber wartet – das ist nur die Stromerzeugung – was benötigen wir eigtl. an Energie für Heizung und Warmwasser?

Oh.
Fuck.

Für jene welche nicht so gut im Kopfrechen sind: Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser beträgt 537,74 TWh.
Das entspricht 88% (Ah! Die Böse Zahl!) der erzeugten Energie unserer Stromproduktion.
Denkt dran, dass „Strom“ von den 537,44 TWh aktuell nur 2,6% als Wärmeerzeuger ausmacht.

Oh, und seht euch die obige Statistik nochmal genau an – es handelt sich dabei um die PRIVATEN Haushalte. In dem Energieverbrauch sind weder der Wärmeenergiebedarf der Industrie und auch nicht des Gewerbes mit drin.

Aber hey, *was* verbrauchen denn die anderen Sparten, oder genauer gesagt: Deutschland generell, so an Energie, nicht nur Strom?

Haha, DAYUMN!
Das sind 2.498 TWh, also 2,498 Millionen GWh und damit 2,498 Milliarden MWh und das macht 2,498 BILLIONEN KWh (das ist das, was ein haushaltsüblicher Stromzähler als Wert nimmt)
Das ist knapp das Vierfache unserer Stromproduktion.
Schauen wir doch mal, wie sich das Ganze zusammensetzt…

Nett, nett…

Also kann die CO² Steuer überhaupt als Lenkungssteuer wirken? Nein. Der Staat selber hat sich die Alternativen komplett verbaut.

Beachtet bitte, dass die obigen Zahlen reale Produktions- und Verbrauchswerte darstellen – wenn ich mich nicht verrechnet habe, beträgt nämlich die INSTALLIERTE Leistung der Stromproduktion in Deutschland (2019) 1.774 TWh und damit fast 3mal soviel wie 2018 erzeugt wurden. Eine Vollauslastung ist aber aus mehreren Gründen nie möglich – zum einen sind „klassische“ Kraftwerke nicht darauf ausgelegt dauerhaft mit voller Leistung zu laufen, es handelt sich eher um eine Option um z.B. kurzfristig, für wenige Stunden oder noch weniger, unplanmäßige Ereignisse abzufangen.
Regenerative Energien können naturgemäß (haha) nicht dauerhaft mit Vollauslastung laufen. Die Sonne scheint nicht immer, es gibt Flauten – und bei zu starkem Wind muss das Windkraftrad aus strukturellen Gründen stillstehen – und der Wasserstand ist mal zu niedrig oder mal gibt es Probleme mit Eis.

Das Problem der regenerativen Energien gerade in Bezug auf den Einsatz zur Wärme- und Warmwasserzeugung ist der, dass der Hauptbedarf an Heizleistung im Winter erfolgt, welchen man auch als „die dunkle Jahreszeit“ kennt – d.h. die Solarstromerzeugung bricht massiv ein und in den meisten Gegenden ist der Winter auch windärmer, wodurch die Windkraft leidet aber der Verbrauch steigt natürlich an, wenn Arbeitstätige zu Hause sind, was im Winter im Dunkeln ist.

Und wollen wir wirklich noch auf den Verkehr eingehen? Der Anteil von fossilen Energieträgern am Verkehr in Deutschland ÜBERSTEIGT die aktuelle und absehbare reale Jahresproduktion an Strom. Wollten wir alleine den Verkehr und die Wärmeversorgung von fossilen Energieträgern befreien, müsste die Stromproduktion VERDREIFACHT werden – und das nur unter der Annahme, dass sich am Wirkungsgrad nichts ändert und unter der Annahme, dass wir bis dahin eine sichere, dauerhafte Versorgung abseits von Wind und Sonne auf die Beine gestellt haben.

Was uns für eine flächendeckende Umstellung (also ohne Atomstrom) fehlt ist schlicht und ergreifend die Speichertechnologie – und nein, es ist keine zufriedenstellende und flächendeckende Alternative absehbar, nicht in unserer Generation. Man darf nicht vergessen, dass diese auch nur funktionieren, wenn genug Überschuss vorhanden ist damit diese Speicher, mit Verlust, aufgeladen werden, BEVOR sie benötigt werden.

Das weiß auch die Politik – alle langfristigen Pläne, z.B. bis 2050, gehen davon aus, dass wir „das“ eben nicht „schaffen“ – es wird darauf gebaut, dass wir z.B. die norwegischen(!) oder österreichischen Pumpspeicherkraftwerke anzapfen, wenn es bei uns Engpässe gibt.




Unterm Strich bleibt, dass der Bürger wieder mehr blechen darf und der Politik ihre Luftschlösser und Prestigeprojekte finanziert. Andere Länder sind dabei die Atomenergie immer sicherer zu gestalten und wir bauen Windmühlen und verbrennen Mais.

I’m daaancing in the blood…

Hast du gehört, was da passiert ist? Mit dem schrecklichen Unfall mit 4 Toten?
„Oh ja, das ist wirklich traurig – und so sinnlos!“
Wirklich, die armen Menschen konnten nichts dafür und genossen nur ihre Freizeit als das passierte.
„Ja, das ist eben das Schlimme an Unfällen. Es kann dich einfach so treffen.“
Da muss man was unternehmen! Es passiert zu viel mit diesem Autotyp!
„Ich weiß nicht… ich habe noch keine verwertbaren Zahlen gefunden die darauf hinweisen, dass ein gewisser Fahrzeugtyp überdurchschnittlich häufig an Unfällen beteiligt sind.“
Doch, das sind immer diese Arschlöcher. Fahren mit dem übermotorisierten Zweitonnenbrocken und denken, sie sind die Macker, weil sie so hoch sitzen!
„Die Unfallursache ist doch noch nichteinmal geklärt, er könnte doch auch einen Herzinfarkt gehabt haben oder die Elektronik hat gesponnen.“
Nein! Ich sage dir, wir müssen handeln!
Wir müssen Kleintransporter verbieten!
„Das finde ich… halt was, Kleintransporter? Wovon redest du? Das in Berlin war doch ein SUV!“
Berlin? Nee, auf der A9 kamen 4 Motorradfahrer ums Leben, weil ein Kleintransporter die Kontrolle verlor und auf sie kippte.
„Oh… in Berlin verlor ein SUV die Kontrolle und raste auf den Gehweg, tötete 4 Menschen darunter ein Kleinkind.“
Ach das, ja. Na das wird jetzt von den Arschlöchern instrumentalisiert, welche selber so ein Gefährt als Dienstwagen haben aber jetzt dem Pöbel vorschreiben wollen, was sie zu fahren und zu denken haben. Und die neidzerfressenen Versagerhammel, die sich son Ding nicht leisten können oder die Deppen die denken, ihr 2 Tonnen Tesla wäre ungefährlicher für 3jährige Kleinkinder reißen jetzt ihre heuchlerische Klappe auf.
Nee, auf das Niveau lasse ich mich nicht hinab. Im Blut getöteter Kinder tanzen? Wer bin ich denn? Ein Grüner?

Wheel in the rye keeps on turnin‘

Als der luftgefüllte Reifen vorgestellt wurde, gab es ein Eklat.
“Gummi sei gegen die Natur!” sagte man, “Luft im Rad macht krank!” wurde behauptet. Die bis dorthin gebräuchlichen Räder bestanden aus Holz mit einer Metallbespannung. Gerade in den ärmeren Regionen der Welt, wo die Straßen unbefestigt und stark witterungsabhängig waren, gab es viele Probleme – zum einen brachen die Holzspeichen sehr schnell auf den steinigen Pisten und zum anderen zerfurchten die schmalen Reifen die Fahrbahn, sodass ein zuverlässiger Transport bei starkem Regen oder Dürre nicht gegeben war. Lebensmittel, Medikamente und Waren konnten nicht zuverlässig transportiert werden und es starben viele Menschen durch Katastrophen, weil ihnen nicht rechtzeitig geholfen werden konnte.
In den reicheren Ländern wurden Bündnisse gegründet, wie z.b. “Rad für die Welt”, die Spenden sammelten und diese, natürlich nach begleichen der Unkosten, aufwandten um für die armen Regionen neue Reifen zu kaufen.
Dann kam der gummibespannte Reifen auf. Durch seine federnde Laufläche erhöhte sich die Lebensdauer des Rades und das weiche Material beschädigte die befestigten Straßen nicht, ganz im Gegensatz zu den stählernen Lauflächen der alten Räder.
Dazu konnte er noch schneller und einfacher hergestellt werden.
Die reichen Länder benutzten daraufhin nurnoch die neuen Räder – durch den schnelleren und zuverlässigen Transport stieg die Produktivität um ein Drittel, teilweise sogar um die Hälfte. Es gab viel weniger Aus- und Unfälle mit den neuen Rädern.
Natürlich gab es auch viel Kritik an den neuen Reifen. Seine Laufläche musste hin und wieder gewechselt werden wohingegen die alten Stahlreifen ein Leben lang hielten (so das Rad nicht vorher zerbrach). Es handelte sich immerhin um mehrere tausend Kilometer, die solch eine Gummibespannung hielt aber das hinderte die Kritiker nicht daran, von einer Ausbeutung durch die Reifenhersteller zu reden.
Oft wurden mit den Reifen auch Wartungsverträge geschlossen, die einen Reifenbenutzer banden. “Knebelverträge” wurde diese Praxis von den Kritikern genannt.
Völlig unbehelligt von den Sorgen der reichen Länder florierten dagegen die ärmeren Länder. Ihre Produktivität erhöhte sich oft um ein Vielfaches, da die neuen Reifen weitaus toleranter auf die schlechten Straßen reagierten als die alten Stahlreifen. Allerdings verschlissen sie schneller als auf befestigten Straßen, was allerdings kaum störte da die erhöhte Produktivität diesen Mangel mehr als deutlich ausglich.
Die wenigen Reifenhersteller, die die Zeichen der Zeit erkannten bauten ihre Präsenz in den ärmeren Ländern aus und schnell erhöhte sich das Angebot aber die Anzahl der Anbieter schrumpfte.

Und dann kam der große Knall. Wehrte man sich gegen den Reifen mit Gummilaufläche nur, wenn man ziemlich romantische Vorstellungen vom Transportwesen hatte und in einer reichen Gegend lebte, so gehörte es sehr schnell zum guten Ton gegen den luftgefüllten Reifen zu sein. Es war “gut” dagegen zu sein und man war “böse”, wenn man dafür war oder auch nur versuchte die Kritik in sachliche Bahnen zu lenken. Die abenteuerlichsten Anschuldigungen wurden gebracht – es sollte sogar gefährlich sein, auf einem Gefährt zu sitzen, welches luftgefüllte Reifen hat. Krebs sollten sie verursachen, Krankheiten hervorrufen, ungeklärte Todesfälle sollten sie verantworten (was dann allerdings der Definition von “ungeklärt” widerspräche, aber soweit konnten die Kritiker in ihrem religiösen Eifer nicht denken).
Die Produktivität stieg derweilen weiter an und es wurde der Punkt erreicht, an dem genug Reifen für alle Menschen auf der Welt produziert wurden – aber während man sie in den reichen Gegenden verbrannte, weil man zuviel davon hatte starben in den armen Ländern immernoch Menschen, weil Lebensmittel und Medikamente nicht schnell genug über die schlechten Straßen transportiert werden konnten.
Die Kritiker ließen nicht locker und schafften es, ohne einen einzigen Beweis, die luftgefüllten Reifen stellenweise sogar verbieten zu lassen. Tiere, die mit diesen Reifen transportiert wurden, mussten gekennzeichnet werden da man glaubte man würde krank werden sobald man ihr Fleisch aß.
Arme Länder wurden von Kritikern heimgesucht, die die Bewohner davon überzeugten, dass die neuen Reifen schlecht seien und sie umbringen würden.
Fabriken, in denen man Reifen testete die extra für die schlechten Straßenverhältnisse in den armen Ländern entwickelt wurden, wurden von Kritikern aus den reichen Ländern niedergebrannt.
Es wurde behauptet, dass sich Fahrer aus einem armen Land reihenweise in den Selbstmord gestürzt hätten, nachdem sie auf luftgefüllte Reifen umgestiegen waren – dies wurde zwar als Lüge enttarnt aber das hinderte die Kritiker nicht daran, diese Lüge weiterhin zu verbreiten.
Ein Test wurde veröffentlicht aus dem hervorging, dass Ratten die mit den luftgefüllten Reifen transportiert wurden Krebs bekamen. Später wurde bekannt, dass auch die Ratten aus der Studie die mit den alten Reifen transportiert wurden Krebs bekamen und der verwendete Rattenstamm extra für eine hohe Krebsanfälligkeit gezüchtet wurde. Aber das verheimlichten die Kritiker.

25 Jahre lang sind diese Reifen nun auf dem Markt, Hunderte Millionen wenn nicht sogar Milliarden von Menschen benutzen diese Reifen. Es ist noch kein einziger Todesfall durch diese Reifen aufgetreten und auch kein gesteigertes Krankheitsrisiko.
Hunderte Millionen Tiere wurden mit diesen Reifen transportiert und jedes Einzelne unterliegt ein ständiger Überwachung und Untersuchung – es gab auch hier keinen Todesfall oder Zeichen von erhöhtem Krankheitsrisiko.
Tausende von Tests und Studien wurden fast 30 Jahre lang durchgeführt und keine reproduzierbare und überprüfte Studie hat ein reale Gefahr auffinden können.

Dennoch sind die Kritiker nicht ruhig. Sie haben zwar nicht die Wissenschaft auf ihrer Seite, dafür aber religiösen Wahn.
Und während weiterhin Menschen in den armen Ländern sterben, sonnen sich diese Leute weiterhin in den reichen Ländern in ihrer Überheblichkeit.

Dieser Text ist Satire. In Wahrheit handelt es sich nicht um Reifen aber jede andere Ähnlichkeit mit der Realität ist nicht zufällig.

Alte Hasen werden diesen Text kenne, welchen ich bereits vor Jahren auf FB veröffentlichte, dann auf meinem alten Blog, nach ein paar Jahren wieder auf FB und jetzt hier… das Rad dreht sich immer weiter.